Lesum und Burglesum 1860-1945
Ein photografischer Streifzug von Uwe Ramlow
Edition Temmen, 2002, ISBN 3-86108-664-6

Uwe Ramlow hat sich auf die Spurensuche gemacht, über 160 bislang unveröffentlichte Fotos mit sachkundigen Kommentaren versehen und diese zu einem fotografischen Streifzug durch die Geschichte Lesums zwischen den Gründerjahren und dem Ende des Zweiten Weltkrieges zusammengefügt. In den historichen Aufnahmen spiegelt sich das soziale Leben des Stadtteils wider: Arbeit, Freizeit, Sport, Vereinskultur und vor allem das Nebeneinander von Großbürgertum, Arbeitermilieu und bäuerlichen Lebenswelten. Eine Mischung, die bis heute dem Stadtteil einen unverwechselbaren Charakter verleiht.

Der Fluss bestimmte jahrhundertelang die Lebensbedingungen der Menschen an der Lesum. Fischer, Schiffbauer, Kapitäne oder Steuerleute siedelten am Fluss. Als im 19. Jahrhundert die großbürgerlichen Kaufleute vor den Stadtmauern der alten Hansestadt ihre mondänen Sommervillen erbauen ließen, entstand in der "Bremer Schweiz" ein ganz besonderes Nebeneinander von Großbürgern, Arbeitern und Bauern. Mit der Industrialisierung kamen Klein- und Familienbetriebe sowie große Fabriken. Die heute so vertrauten Vorstadtsiedlungen mit Einfamilienhäusern und Gärten, die man in weiten Teilen Burglesums vorfindet, entstanden aus der Not fehlender Wohnungen für die wachsende Zahl der Industriearbeiter und ihrer Familien.