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Der Verein widmet sich der gemeinnützigen
Aufgabe, den Bestand und die Entwicklung von Knoops Park und der
angrenzenden öffentlichen Grünflächen zu fördern. Die
Erfüllung dieser Aufgabe geschieht im Zusammenwirken mit dem Bauamt
Bremen-Nord durch die Übernahme eigenverantwortlicher Auf-gaben und
Leistungen und/oder durch die Bereitstellung von Geldmitteln. Der Erhalt
des Kerns von Knoops Park als gartenhistorisches Denkmal ist wesentlicher
Bestandteil dieser Aufgabe.
Unterstützen auch Sie den Erhalt des Parks ideell und materiell. Werden Sie Mitglied. |
Die sichere und
romantische Hanglage an der Lesum veranlaßte viele Bremer Kaufleute
im 19. Jahrhundert, ihre Sommersitze hier zu errichten. Einer von ihnen
war der Fabrikant Ludwig Knoop. Baron Ludwig Knoop entstammte einer alteingesessenen
Bremer Familie. Er kam nach einer kaufmännischen Lehre in seiner Vaterstadt
nach Manchester und als Vertreter eines dortigen Handelshauses bald nach
Moskau, wo er 1852 eine eigene Firma gründete und der führende
Mann der entstehenden russischen Textilindustrie wurde. Banken und Versicherungsgesellschaften
kamen hinzu. Für seine verdienstvolle Pioniertätigkeit wurde
er aus Anlaß seines 25jährigen Geschäftsjubiläums
vom russischen Zaren mit dem erblichen Adel ausgezeichnet. Er kaufte 1859
am hohen Lesumufer das Landgut "Mühlenthal" mit weiten Landflächen
in St. Magnus und ließ 1868 das Schloß Mühlenthal im englischen
Tudorstil von dem Bremer Architekten Gustav Runge erbauen. Um 1870
schuf dann der Gartenarchitekt Wilhelm Benque den Park Schloß Mühlenthal
als großzügigen, in das Steilufer eingefügten Landschaftspark
mit seinem weiten Ausblick – Jünglingshöhe – über die Lesum
bis nach Bremen und ins Oldenburger Land. Der neu entstandene Park besaß
schon einen Grundbestand von schönen alten Bäumen. Bei Beachtung
genügend großer Freiflächen wurden die Gehölzmassen
in sorgfältig überlegten Gruppen gegeneinander geführt,
wie wir es auch von anderen Werken dieses Gartenmeisters kennen. In der
Nähe von Schloß Mühlenthal bildete ein großer Teich
einen eindrucksvollen Architekturspiegel. Der steile Abfall nach dem Tal
wurde mit einer aufwendig gemauerten Treppenanlage mit eingegliederten
Plattformen nach Art der italienischen Renaissancegärten geschmückt.
Der hohe Dünenrand erhielt schöne Aussichtspunkte, die noch heute
ein wenig von ihrer einstigen Pracht erkennen lassen. Unter den mannigfachen
Baulichkeiten im Park waren die Gewächshäuser mit ihrem Pflanzenbestand
bemerkenswert. Der Erste Weltkrieg und die russische Revolution führten
dann zu einem entscheidenden Aderlaß der Knoopschen Besitzungen.
1933 wurde das Schloß von den Erben zum Abbruch freigegeben. 1938
ging der Park in den Besitz der Gemeinde Lesum über, die ihn durch
Gartendirektor Homann und Gartenarchitekt Roselius zum öffentlichen
Park umgestalten ließ. Die lesumabwärts anschließenden
Parks Schotteck, Lesmona und die ehemalige Albrechtsburg mit wunderschönen
Wanderwegen am Steilufer wurden nach dem Krieg durch den Gartengestalter
Müller dieser 70 ha großen Gesamtparklandschaft harmonisch eingefügt.
Im nördlichen Parkbereich befindet sich am Bahnhof St. Magnus ein
Blindengarten. Seit einigen Jahren engagieren sich Bürger aus Bremen-Nord
im Förderverein Knoops Park e.V. für die Erhaltung dieser Parklandschaft.