Lesum ist durch die Bahnlinie und die A 270 getrennt. Die Hauptverkehrsstrasse, die Hindenburgstrasse, führt über die Bahnlinie Vegesack - Verden zur Autobahn und Richtung St. Magnus und Vegesack. Die alte Brücke kann nicht mehr saniert werden und muss einem Neubau weichen.
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Dabei wird einer der Hauptknotenpunkte in Lesum betroffen sein. Der Verkehr wird während der Bauphase südlich über die Schneiderstrasse umgeleitet. Nur die Fussgänger können bis zur Fertigstellen die Bahnlinie überqueren. |
Diese Bilder - März 2003 - werden bald der Vergangenheit angehören.
Für die - provisorische - Füssgängerbrücke mussten im Februar
schon einige Bäume fallen. Möglicherweise wird die neue Brücke
ähnlich wie die - im letzten Jahr - erneuerte Brücke "Bördestrasse"
aussehen.
Die Brückenlager (links) sind in gründlicher Ingenieursarbeit fertig
gestellt worden. In der Nacht vom 10. auf den 11.Juli werden die bereits vormontierten
Teile (Bild Mitte) aufgelegt. Dabei wird die Zeit zwischen 1 Uhr und 4 Uhr 30
genutzt, in der unter der Woche kein Zugverkehr auf der Strecke herrscht. Rechts
ist der Anfang der Brücke von der Hindenburgstrasse Richtung Rotdornallee
zu sehen.
Ab dem 15. Juli geht dann für den Autoverkehr nichts mehr.
Anfang August ist die Behelfsbrücke für die Fußgänger fertig gestellt. Aus Richtung Stadt kommend muß nun ein kleiner Umweg über die neue Rampe in Kauf genommen werden. Die Fundamente für die neue Brücke sind gebohrt (auf dem rechten Foto sieht man links die riesige "Bohrmaschine"). Die Abbrucharbeiten finden nun hauptsächlich nachts statt. Sollen einem die Arbeiten leid tun, die tags bei 30°C arbeiten oder die sich die "Nacht um die Ohren hauen"? Beeindruckend jedenfalls der Funkenflug bei abschweissen des Geländers der alten Brücke (rechtes Bild).
In den letzten Wochen wurde die Brücke - die seit 1942 ihr jetziges Aussehen hat - der Länge nach in sechs Streifen geschnitten. Auf dem mittleren Bild ist gut zu erkennen wie die einzelnen Segmente an Stahlträgern befestigt sind. Ab Freitag morgen wurde ein riesiger Kran aufgestellt, der allein 140 Tonnen Kontergewichte hat. Das Gewicht eines Brückensegmentes beträgt etwa 65 Tonnen. Am Fuss der Brücke werden die Segmente mit "Bohrhämmern" abgeknabbert.
Vor dem Einsatz des Krans müssen natürlich die Oberleitungen demontiert werden. Nach einer Stunde Knabberarbeit der Bagger hebt sich um 21 Uhr das erste Segment (Mitte). Das rechte Bild entstand von provisorischen Holzbrücke, wo sich zeitweise mehr als 50 Personen aufgehalten haben um die Aktion zu beobachten.
Auf dem Schild steht: zu Friedehorst kommt man "über die Brücke", na das dauert ja noch ein paar Monate. Wer übrigens so lange ausgehalten hatte, und einige machten es sich mit Essen und Trinken gemütlich, der konnte gegen halb zwei Uhr morgens sehen, wie der letzte Teil Brücke in die Luft gehoben wurde. Am Tag danach (Bild unten) bleiben nur noch Aufräumarbeiten.Wir sind gespannt wie's weiter geht.
Die Sockel für die neue Brücke sind gegossen. Der Beton muß nun abbinden. Demnächst wird die neue Brücke - oder der erste überspannende Teil davon - aufgelegt, so war der Tagespresse zu entnehmen.
Ende Oktober wurde die Bahnstrecke wieder gesperrt, um die - vier - Träger zu installieren. Sie ruhen in den mächtigen Lagerblöcken, die vorher aus Beton hergestellt wurden.
Die Fahrbahn ist auf einer Art Filigrandecke aufgebaut worden, nach und nach um weitere Schichten erweitert wurde. Besonders am Rand, wo der Fuß- und Radweg verlaufen wird, sind immer wieder Stahl und Beton verbaut worden.
Wir Norddeutschen geraten ja immer bei 2 Zentimeter Schnee in Verzückung. Und so wie auf dem rechten Bild sieht's dann am Bahnhof Lesum bei Nacht aus.
Die
linke Seite hat schon ein grauen Fuß- und einen roten Radweg. Im beheizten
Zelt werden zur Zeit die gegenüberliegenden Seiten fertig gestellt. Rechts
ist eine der Gasflaschen zu erkennen, die die Raketenöfen speisen und damit
das Einfrieren der Farben verhindern.
Jetzt - im April - fehlt zur Inbetriebnahme nicht mehr viel. Die Fußgänger passieren schon einige Zeit dir Brücke. Leider müssen die Fahrgäste mit Fahrtrichtig Bremen zur Zeit einen Umweg in Kauf nehmen, da die Behelfstreppe aus Holz einer neuen Treppe weichen muss. Diese Sperrung soll bis zum 16. April dauern, dann kann die - im rechten Bild gut erkennbare - neue Treppe in Betrieb genommen werden. Der Bahnsteig ist künstlich verlängert. Wird der alte Bahnsteig unter der Brücke Richtung Vegesack wieder hergestellt?
Der überdachte Fahrradparkplatz ist in der Endphase. Die Abbiegespur aus Vegesack Richtung Lesum ebenfalls. Am 24. April feiert Lesum die Fertigstellung der Brücke mit einem Brückenfest. Die Kaufkleute am "toten Ende" der Hindenburgstrasse können aufatmen. So ruhig wird es dort demnächst nicht mehr zugehen, wenn der Verkehr wieder zweispurig über die Brücke läuft...
Das Brückenfest am 24. April 2004
morgens um 10.30 begannen die Festreden. Die Fußgänger und Radfahrer haben die Brücke schon einige Wochen benutzt. Nun sind erstmal die Blumen, die Bierstände, die freiwillige Feuerwehr, die Wurstbuden dran. Es darf gefeiert werden.
Bei allem Optimismus und Bierlaune vergessen wir Lesumer aber unser Heidbergbad nicht. In einer Demonstration machten viele Lesumer ihrem Unmut über geplante Schließung Luft. Die Sommer werden wärmer und Lesum um eine Bademöglichkeit ärmer...
Auf und unter der Brücke ist ordentlich was los. Hoffen wir, das es in Zukunft hier keine Ausfälle mehr im Zugverkehr gibt, wie zuletzt, als die Pfeiler für die Oberleitungen montiert wurden. In Lesum heist es jetzt wieder pünktlich: "Abfahren, Bitte"...
Gegen Mittag ist das Gewühl auf dem Brückenfest so groß, das fast kein Durchkommen ist. Man kennt sich, man trifft sich, man feiert zusammen. Rechts im Bild, der alte Volvo, der als erstes Auto über die Brücke rollte. Ab morgen, Sonntag, dem 25. April wird dann der Verkehr wieder normal durch Lesum rollen, natürlich über die neue Brücke...