Integration Behinderter

(aus dem BLV v. 29.12.1997)
Die Selbstbestimmung steht dabei im Vordergrund
Behinderte Jugendliche aus Bremen-Nord gestalten ihre Freizeit gemeinsam

V E G E S A C K (kpf). Seit fast zwei Jahren gibt es sie schon, die "Freizeitgruppe für Jugendliche mit Behinderungen in Bremen-Nord". Einmal wöchentlich trifft sich die Gruppe im Jugendfreizeitheim Alt-Aumund, um gemeinsam die Freizeit zu verbringen. Da wird zusammen gespielt, aber auch zur Discomusik getanzt. Was an den jeweiligen Nachmittagen geschieht, bestimmen dabei die Behinderten selbst. Getreu dem Motto "Jeder Mensch hat ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben" entscheiden die Behinderten in ihrem wöchentlichen Freiraum auch die musikalische Lautstärke demokratisch. Von soviel Selbstbewußtsein fasziniert, haben auch Nicht-Behinderte den Kontakt zur Gruppe aufgenommen. Selbst wenn es nicht immer zur Freundschaft reicht, der gegenseitige Respekt ist mittlerweile gang und gäbe.

Gruppen, in denen sich behinderte Menschen treffen, gibt es seit längerem. Das Besondere dieser Gruppe ist aber, daß die Jugendlichen trotz ihrer vielfältigen Behinderungen die Treffen im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten selber gestalten. Dabei steht die Gruppe Behinderten mit Einschränkungen jeder Art und Schwere offen. In ihrem Bemühen nach Selbstbestimmtheit werden die Jugendlichen von qualifizierten Betreuungskräften unterstützt. Organisiert ist das außergewöhnliche Projekt innerhalb der Lebenshilfe Bremen e. V.. Entwickelt wurde das Konzept von dem Kinderpsychologen Winfried Doering, der die Gruppe auch beratend begleitet.

Zur Zeit hat die muntere Truppe noch zwei Plätze für Neu-Einsteiger frei. Interessenten sollten möglichst aus dem Raum Bremen-Nord kommen und zwischen 12 und 18 Jahren jung sein. Neugierige wenden sich zwecks Informationsaustausch an Rolf Ditsch unter Telefon 665717.

Jugendliche Behinderte treffen sich regelmäßig im Jugendfreizeitheim Alt-Aumund, um einen selbstbestimmten Nachmittag zu verleben (Foto: kpf)